Schokoladenosterhase trifft Osterfrühstück - ein Hoch auf Traditionen

Ostern naht, ein Hoch auf Osterbräuche, Traditionen und Rituale
Annie Spratt über unsplash.com

 

Vielleicht ist es ein wenig altmodisch. Aber ich oute mich. Ich liebe Traditionen wie etwa alle Bräuche rund um Ostern. Traditionen gehören für mich zum Familienleben, zum Sich-zu-Hause-fühlen und zum Jahreskreis fest dazu.

 

Was ich dagegen gar nicht mag, ist die Kommerzialisierung rund um solche Feste. Man könnte denken es geht nur darum, dass die Schokoladenindustrie verdient. Was ich auch gar nicht mag, ist wenn man nicht mehr weiß, warum überhaupt Feiertag ist. Was eigentlich gefeiert wird. Wo die Bräuche her kommen.

 

Ich möchte es mir zur Aufgabe machen, für ein traditionelles Osterfest zu werben. Dazu möchte ich Ihnen erzählen, was für mich alles dazu gehört – einfach so als Anregung. Und vielleicht stimmen Sie mir ja zu.

 

  1. Ostern ist für mich das Ende der Fastenzeit. Es ist das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Ein Fest des Glaubens. Ein Fest des Lebens. Und es ist auch direkt verknüpft mit dem Frühling, wo alles in der Natur wieder zu blühen beginnt, ebenfalls lebendig wird.

  2. Zu Ostern gehören für mich ganz unbedingt ein paar Vorbereitungen. Das beginnt schon eine Woche vorher mit dem Binden einer Palmgerte, die dann geweiht wird und das nächste Jahr die Wohnung ziert. Es geht weiter mit dem Schmücken und Dekorieren. Meistens bekommt ein Strauch im Garten bunte Eier als Zierde, die Tür einen Türkranz und die Wohnung ein Körbchen mit Primeln und Osterglocken. Dann ist es mir wichtig, einen Tag vorher Eier zu färben. Nicht gefärbte Eier kaufen. Selber machen. Und es wird traditionell ein Osterlamm gebacken. In meiner Familie hat das „Osterhuhn“ stattdessen Tradition. Zudem gibt es ein Bilderbuch, eine Geschichte, die ich immer gerne gelesen habe und noch bis heute gerne durchblättere. Die Häschenschule. Schauen Sie mal rein, es lohnt sich.

  3. Am Ostersonntag dann, morgens, wird ein Körbchen gepackt. Darin befinden sich auf einem bestickten, extra dafür gefertigten Deckchen, das Osterhuhn, die gefärbten Eier, ein kleines Döschen Salz, Brot und Geräuchertes.

  4. Mit diesem Körbchen wird dann zum Ostergottesdienst gegangen (wahlweise Osternacht, wobei man wird älter und bequemer, so dass dieses alte, sehr schöne Ritual, das einem aber den wohlverdienten Schlaf raubt, eher wegfällt).

  5. Mit den dann geweihten Speisen wird ein Osterfrühstück veranstaltet, bei dem die ganze Familie zusammensitzt. Tradition ist dann ein Wettkampf im „Eier-Becka“. Jeder nimmt dabei ein Ei. Immer zwei Leute schlagen ihr Ei aneinander. Das Ei, dessen Schale nicht nachgibt und schön stabil bleibt, tritt gegen den nächsten Gegner an. Das kaputte Ei scheidet aus. Derjenige, der das „Eier-Becka“ gewinnt, hat besonders Glück im neuen Jahr.

  6. Im Anschluss werden die für die Kinder gefertigten Osternester versteckt, vom „Osterhasen“ natürlich. Und dann wird gesucht, meistens im Garten. Man höre und staune, ich kann mich noch an viele Ostersonntage erinnern, an denen Schnee lag und es ziemlich kalt war.

  7. In unserer Familie wird darauf Wert gelegt, dass auch die Erwachsenen ein Osternest bekommen. Es wird aber nicht mehr versteckt.

  8. Wichtig für mich: das Osternest hat keinen großen materiellen Wert. „Ostergeschenke“ waren neben dem traditionellen Schoko-Osterhasen und ein paar Eiern meist eine CD oder ein Buch. Es geht um die Geste und ums Zusammensein an diesem Tag, nicht um das große Geschenk.

  9. Meist dauert das Beisammensein dann bis in den späten Nachmittag hinein.

 

Das ist für mich Ostern. Natürlich gibt es darüber hinaus Bräuche wie das Osterfeuer, das geweihte Osterwasser, Osterritte und viel mehr. Je nach Region gibt es da natürlich auch Unterschiede.

 

 Wie auch immer Sie feiern – ich wünsche Ihnen ein schönes Osterfest.

 

Ein Hoch auf die Traditionen und viel Erfolg und Freude dabei, sie umzusetzen,

 

Ihre Julia Georgi

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Rosi.B. (Dienstag, 18 April 2017)

    Diesen 9 Punkten kann ich nur zustimmen. Es war und ist immer ein wertvolles Christliches Fest mit Tradition und Brauchtum. Ich erlebte einen tollen Ostergottesdienst mit vielen Kindern.
    Ja, es geht nun an die nächsten 40 Tage bis Pfingsten. Viele Grüße Rosi