Gerade befinden wir uns mitten in der Faschingszeit. Eine Zeit, in der viel gefeiert wird. Zeit der Kostümierungen. Zeit der Fröhlichkeit, der Ausgelassenheit. Zeit, Spaß zu haben.
Doch was ist eigentlich Spaß? Spaß kommt wohl dem Wortursprung nach vom italienischen Wort „spasso“, was so viel bedeutet wie Zerstreuung, Zeitvertreib, Vergnügen. Spaß ist das, was die Römer hatten, wenn sie ihr „Brot und Spiele“ lebten, Spaß hatte Markus in dem Lied, wenn sein Maserati 210 fuhr. Ein Ausflug macht Spaß, einen Gegenstand kaufen macht Spaß, eine Geburtstagsfeier macht Spaß. Was fällt Ihnen spontan ein, was Ihnen Spaß macht?
Jedoch ist Spaß eine sehr kurz anhaltende Angelegenheit. Spaß kommt und geht, tut uns zwar gut, hinterlässt aber in uns keine tiefen Spuren, hat keinen Bestand.
Ganz anders hingegen die Freude. Im Duden wird Freude erklärt als „Froh- und Beglücktsein“. Freude ist viel intensiver. Freude geht tiefer, bewegt uns von innen heraus und berührt uns ganz tief drin. Freude lässt die Augen strahlen. Freude ist nicht nur Lächeln, Freude ist vor Freude schreien können. Freude ist Glück, Glückseligkeit. Freude ist wie Friedrich Schiller sagte „das Prinzip das das Leben antreibt“.
Freude ist also mehr als über einen Witz zu lachen. Freude ist mehr als über eine Sendung im Fernsehen zu schmunzeln.
Freude kann laut oder aber auch still sein. Freude löst ein Gefühl von Lebendigkeit, Leichtigkeit und Stärke aus. In der Freude fühlen wir uns wohl, alle unseren seelischen Bedürfnisse sind für den Moment erfüllt. Mit Freude im Herzen kann ich die Welt anders sehen und mehr genießen.
Und es gibt viele Spielarten der Freude. Um nur eine zu nennen: die Vorfreude.
Wenn ich darüber nachdenke, worüber ich Freude empfinde, fallen mir viele Dinge ein. Zum Beispiel morgens wenn ich zur Arbeit fahre einen wunderschönen Sonnenaufgang in allen Farben schimmern sehen, die Natur in morgendliches Licht getaucht. Ein Musikstück, das ich schon lange übe, so spielen können, dass es über reine Technik hinaus geht, dass ich es fühle, dass ich es bin in dem Moment, dass ich damit andere Menschen bewegen kann. Erleben, wie Patienten sich während der Therapie verändern, ganz anders die Praxis verlassen als sie gekommen sind. Mit meinem Partner übers Tanzparkett schweben, dabei Nähe, Gemeinschaft, Einssein erleben. Und es gibt noch so viel mehr….
Wann haben Sie sich zuletzt von Herzen gefreut? Wer oder was lässt Sie Freude empfinden? Wie erkennt man, dass Sie sich freuen? Wie sieht Ihr Gesicht dabei aus? Ihr Körper? Was sagen Sie? Was tun Sie?
Das Schönste an der Freude ist jedoch: sie ist alltäglich. Auch wenn sie ein starkes Gefühl ist, kann sie uns überall und immer begegnen. Wir müssen nur unsere Augen und Herzen öffnen, unsere Sinne schärfen und die Freude in unser Leben einladen.
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